Digitaler Workflow und eine zentrale Schnittstelle sorgen für effizientere Abläufe
Was ist die Herausforderung?
Die EHL AG hat sich auf die Herstellung von Betonbauteilen für den Garten- und Landschaftsbau spezialisiert und gehört zur CRH-Gruppe, einem der weltweit führenden Baustoffhersteller. Mit 28 Standorten in ganz Deutschland transportiert EHL seine Produkte zu zahlreichen Kunden in der ganzen Republik. Dazu gehören neben Baumärkten auch Baustellen, bei denen oft niemand vor Ort ist, um die Anlieferung der Waren zu quittieren. Diese Anlieferung an fest vereinbarten Standorten müssen alle 20 Logistikdienstleister rechtssicher dokumentieren. „Weil wir mit verschiedenen Vertragsspeditionen zusammenarbeiten, standen wir vor der Herausforderung, die heterogene und teilweise noch sehr papierlastige Dokumentation sowie den Datenaustausch mit den unterschiedlichen Transport Management Systemen der Speditionen zu harmonisieren und zu digitalisieren“, erklärt Michael Craemer, Projektmanager Logistik bei der EHL AG.
Lösung
EHL suchte dazu eine Datendrehscheibe, die die bidirektionale Anbindung aller Vertragsspediteure über eine einzige Schnittstelle erlaubte. Dazu sollte eine mobile Anwendung den Prozess von der Beauftragung bis zum digitalen Abliefernachweis in einem System abbilden können. Wesentliche Anforderungen an das neue System waren:
- Fahrer werden durch einen transparenten und digitalen Workflow geleitet, der zudem kundenindividuell anpassbar ist.
- Dieser schließt Ladungssicherung und Überprüfung der vollständigen persönlichen Schutzausrüstung ein.
- Exakte Statusmeldungen sowie eine belastbare ETA-Prognose:
- Wann trifft ein Fahrzeug voraussichtlich und tatsächlich im Versandwerk ein?
- Wann wurde die Verladung gestartet, wann beendet?
- Wann hat das Fahrzeug das Versandwerk verlassen und wann kommt es beim Kunden an?
- Foto-Dokumentation für:
- Ladungssicherung,
- Ablieferung der jeweiligen Ladung auf der Baustelle, falls dort niemand den Erhalt quittieren kann.
- Echtzeit-Dokumentation durch digitale Statusupdates.
- Palettentausch ist im System abbildbar, Mitarbeiter können Gutschriften direkt digital im System verbuchen.
Auf Basis dieser Anforderungen lernten die Verantwortlichen bei der EHL AG die Datendrehscheibe conizi sowie die HABBL App kennen, die ein hohes Maß an Flexibilität ermöglicht. „Für uns war das eine Digitalisierungsplattform, die eine optimale Anbindbarkeit jedes Spediteurs ermöglicht“, berichtet Thomas Brommont, Business Solutions Architect bei der EHL AG. „Wir können als Verlader jedem Spediteur mit seiner web- oder filebasierten Schnittstelle und seinen Datenformaten die entsprechenden Daten liefern – von rein textbasierten Daten über XML bis JSON ist alles machbar.“ Als zusätzlichen Service bot die Fleetboard Logistics GmbH zudem das Mapping in das Format der jeweiligen TMS-Anbieter bei den Vertragsspeditionen an.
Ergebnis
Alle Vertragsspeditionen wurden in der ersten Projektphase über conizi an das ERP-System der EHL AG angebunden. In der zweiten Phase folgte der großflächige Rollout von HABBL ab dem dritten Quartal 2020. Derzeit nutzen zwölf Speditionen die App, weitere folgen. „Insgesamt zielen wir darauf ab, dass 2021 insgesamt 85 Prozent unser Touren der Vertragsspediteure mit HABBL ausgeführt werden“, betont Michael Craemer. Zu den Early Adoptern gehörte bei der Umstellung auf den vollständig digitalen Workflow mit der Spedition Krause eine der kleinsten Logistikdienstleister. „Das hat uns nicht nur aufgrund der langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit sehr gefreut, sondern auch, weil es zeigt, dass so ein System nicht nur großen Logistikkonzernen hilft, sondern auch kleine Speditionen ihre Arbeitsabläufe damit optimieren können“, hebt Michael Craemer hervor. Und ganz gleich, ob in Zukunft noch 50 oder 100 weitere Fahrzeuge hinzukommen werden: Fleetboard sorgt dafür, dass die IT-Ressourcen für dynamisch erhöht werden können. Der breitflächige Einsatz der Anwendung gewährleistet transparente Statusupdates und eine präzise Kundenavisierung. Die Spediteure können ihren Kunden nun genauer sagen, wann welche Lieferungen wo eintreffen werden und ob bestimmte Lieferungen eventuell mehrere Lkw umfassen. Zudem können die Vertragsspeditionen vorausschauender planen und disponieren, weil sie den Wareninhalt bereits bei der Beauftragung durch EHL sehen. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, erklärt Michael Craemer. „Es war auch strategisch die richtige Entscheidung, denn, wenn wir unser ERP-System einmal umstellen, müssen wir nicht 20 Anbindungen bilateral neu erstellen, sondern lediglich unsere Seite der Schnittstelle einmal anpassen – das spart uns künftig enorm viel Zeit und Aufwand.“ Auch für die Spediteure sieht der Projektmanager Logistik einen unternehmerischen Benefit: „Sie profitieren nicht nur von den optimierten Abläufen, sondern darüber hinaus öffnet HABBL ihnen Türen bei weiteren Verladern aus anderen Branchen, die ebenfalls mit dieser Anwendung arbeiten.“ Thomas Brommont resümiert: „Wir haben uns für eine sehr stabile Anwendung entschieden, die skalierbar und sogar europaweit ausrollbar ist.“