Automatische Kommunikation nach VDA 4945 und 4996 bei Mercedes-Benz
Was ist die Herausforderung?
Als einer von mehreren fest beauftragten Gebietsspediteuren bei Mercedes-Benz transportiert die Schnug Logistic Group regelmäßig Fahrzeugteile aus Zwickau zum Mercedes-Benz Lkw-Werk in Wörth. Dabei sind die Ladungen der Fahrzeuge nach dem Just-in-Time-Prinzip an der Produktionsstätte fest eingeplant. Mit exakten Informationen zum Verlauf des Lkw-Transports können der Fahrzeughersteller und seine internen Logistiker die Abläufe in der Produktion besser vorbereiten. Damit verkürzt sich die Durchlaufzeit der anliefernden Fahrzeuge im Werk. Voraussetzung dafür ist eine einfache direkte Kommunikationsmöglichkeit zwischen der Empfangsstelle und dem Lkw.
Lösung
Um präzise Informationen für die Produktionssteuerung gewinnen zu können, sollte eine Kommunikationslösung gefunden werden, die Fahrzeug und Logistikplaner in einem Prozess verbindet:
- digitale Anmeldung des Lkw zu Tourbeginn
- regelmäßige automatische Statusübertragung (alle 15 Minuten)
- Berechnung der voraussichtlichen Ankunftszeit (ETA)
- elektronische Authentifizierung bei der Werkseinfahrt
- automatische Rampenzuweisung
- digitaler Anfahrtsplan mit Wegpunkten
Über die bestehende Zulaufsteuerung des Werks hinaus, ist ein integrierter Kommunikationsprozess auf Basis der VDA-Empfehlungen 4945 und 4996 für den elektronischen Datenaustausch (EDI) in der Automobilindustrie entstanden. Um ihn zu durchlaufen, meldet sich ein Fahrer der Schnug Logistic Group via Smartphone mit Kennzeichen und Bordero-Nummer für die Tour an.
Ergebnis
Während der Fahrt sendet das Fahrzeug über die HABBL App alle 15 Minuten die aktuelle Fahrzeugposition sowie – unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage – die voraussichtliche Ankunftszeit (ETA) an das Zeitfenstermanagement im Produktionswerk. In einem vordefinierten Entfernungsradius kündigt die HABBL App noch einmal die bevorstehende Anlieferung dem Zielstandort an. Von dort erhält der Fahrer dann die Freigabe, direkt zum Werkstor vorzufahren. Dabei richtet sich das System nach der Auslastung der Ladestellen: Sind Wartezeiten für das Fahrzeug zu erwarten, erfährt das der Fahrer rechtzeitig vor der Anfahrt und erhält so die Möglichkeit, eine geplante Lenkpause vorzuziehen. Unmittelbar vor dem Ziel sendet die Steuerungssoftware des Werks dem Fahrer einen Barcode zur Authentifizierung für die Einfahrt in die HABBL App. Hinter der Schranke erhält er zusätzlich Navigationsanweisungen und eine digitale Karte zur optimalen Anfahrt seiner Abladestelle. Eine separate persönliche Anmeldung ist nicht mehr erforderlich. „Mit HABBL sind sowohl unsere Disposition als auch die Werkslogistik in Wörth jederzeit aktuell über den Tourverlauf informiert. Deshalb können wir gemeinsam die Abläufe so steuern, dass ein Lkw eine deutlich kürzere Zeitspanne hinter den Werkstoren verbringt. Damit schaffen wir es sehr viel zuverlässiger, nach der Anlieferung noch eine Vorladung für die Anschlusstour vorzunehmen. Zusätzlich entlasten wir den Fahrer vollständig von allen Kommunikationsaufgaben – er fährt also voll konzentriert“, resümiert Maximilian Leven zufrieden.